Schon im September 2021 erklärte Kenias Präsident Uhuru Kenyatta die Dürre zur nationalen Katastrophe: "Unser Vieh stirbt. Unsere Menschen hungern", sagte er und versprach 15 Millionen Euro Hilfe für die Menschen.
Doch im neuen Jahr hat sich die Lage noch verschlimmert: Die Böden sind verdorrt, Wasserlöcher ausgetrocknet – und mit ihnen auch die Grundnahrungsmittel der Menschen vor Ort. Die Folgen einer Heuschrecken-Plage und der Corona-Pandemie verschlimmern die Lage zusätzlich. Knapp drei Millionen Menschen brauchen Hilfe.
Und das Schlimmste: Langfristig wird sich die Lage wohl noch verschlimmern. Der Grund: Die Klimakrise.
Am 28. Februar stellte der Weltklimarat (IPCC) den zweiten Teil seines sechsten Sachstandsberichts zu den Folgen der Klimakrise vor. IPCC-Mitglied und Meeresbiologe Hans-Otto Pörtner erklärte damals: "Es gibt nur einen begrenzten Zeitraum, in dem erfolgreiches Handeln auf den Weg gebracht werden kann." Dazu sei ein massiver Rückgang des Treibhausgasausstoßes nötig, aber auch Klimaanpassungsmaßnahmen.
Extremer Regen, Sturzfluten und Windböen haben zahlreiche Regionen rund um Sydney sowie Teile von New South Wales und Queensland überschwemmt. Tausende Menschen mussten evakuiert werden.
Aus dem Bericht des Weltklimarats von Februar geht hervor, dass Australien in Zukunft wohl noch häufiger von verheerenden Naturereignissen heimgesucht wird. Zu erwarten sind stärkere Hitze, gefährlichere Feuer, mehr Dürren und Überschwemmungen, ein höherer Meeresspiegel sowie trockenere Winter.
Um Klimakatastrophen zu verhindern, sind zum zehnten globalen Klimastreik von Fridays for Future am 25. März wieder Hunderttausende Menschen unter dem Motto #PeopleNotProfit auf die Straße gegangen. Allein in Deutschland forderten über 220.000 Teilnehmende die Regierungen dazu auf, sich von den fossilen Energien zu verabschieden.
Hunderte Millionen Menschen in Indien und Pakistan litten unter Temperaturen nahe der 50 Grad-Marke. Beide Länder berichteten über Probleme bei der Stromversorgung, Pakistan meldete Stromausfälle von bis zu acht Stunden. Diese extremen Temperaturen stellen nicht nur für die Natur und Landwirtschaft eine ernsthafte Bedrohung dar, sondern auch für die Menschen selbst.
Das Osterpaket der Ampel-Regierung ist die größte energiepolitische Gesetzesnovelle seit Jahrzehnten. Ziel des Pakets ist der beschleunigte und konsequente Ausbau der erneuerbaren Energien: Bis 2030 sollen 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien kommen. Das zieht mehr Windkraft auf Land und See nach sich, als auch mehr Solaranlagen auf den Dächern.
Selbst Umweltorganisationen wie Germanwatch bezeichnen das Paket "als ambitionierteste[s] Gesetzespaket" zur Beschleunigung des Ausbaus der Erneuerbaren, "das wir in Deutschland je gesehen haben".
Die Zahl der Dürren ist laut einem Bericht der Uno seit dem Jahr 2000 um 29 Prozent gestiegen – Tendenz steigend.
Bislang war davon vor allem der globale Süden betroffen, doch die anhaltende Trockenheit, der Verlust fruchtbarer Böden und Wassermangel weiten sich auch auf Europa aus. Mehr als 2,3 Milliarden Menschen sind der Uno zufolge von Wassermangel betroffen.
Schon in den nächsten Jahren könnte es in Deutschland bis zu ein Grad wärmer werden als in den vergangenen drei Jahrzehnten. Das haben Klimavorhersagen ergeben, die der Deutsche Wetterdienst (DWD) für Deutschland, Europa und weltweit berechnet hat. Die Vorhersagen gehen auch von einer größeren Trockenheit aus. Dieser Trend hat sich laut DWD bereits in diesem Sommer gezeigt.